Femizid
Mediävistik | Akademisches Jahr 2025/2026
Interdisziplinäre Annäherungen an ein globales historisches Phänomen
In fast allen historischen Epochen und fast allen Regionen der Welt wurden (und werden) Frauen von Männern aufgrund ihres Geschlechts oder damit verbundener Rollenvorstellungen getötet: Femizid ist somit ein globales historisches Phänomen. Dennoch wurden historische Beispiele für die geschlechtsbezogene Tötung von Frauen lange Zeit nicht als Phänomen mit einer spezifischen Funktionslogik betrachtet. Eine systematisch vergleichende und interdisziplinäre Aufarbeitung historischer Fälle fehlt bislang.
Die CAS Research Group zielt daher darauf ab, interpersonelle Konstellationen, Umstände und Kontexte der jeweiligen Morde, rechtliche Sanktionen sowie gesellschaftliche Reflexionen von Femiziden in der Zeit von ca. 1200–1700 n.Chr. interdisziplinär und global zu untersuchen. Die Arbeit der Research Group versteht sich als explorativ, da das Thema erstmals in einem übergreifenden Zeitrahmen bearbeitet wird. Mit ihrer transkulturell und diachron vergleichenden Perspektive kann sie zeitgenössische Geschlechtervorstellungen und -hierarchien sowie deren gesellschaftliche Reflexionen analysieren. Durch die Frage nach Mustern, zeit- und kontextabhängigen Faktoren wird ein wesentlicher Beitrag zur internationalen Femizidforschung in historischer Perspektive geleistet.
Sprecherin
Mitglieder der CAS Research Group
Ohio State University
Geschichtswissenschaft
Universität Neapel L’Orientale
Rechtsgeschichte
Ruhr-Universität Bochum
Kriminologie
John Jay College of Criminal Justice
Geschichtswissenschaft
University of St. Michael’s College, Toronto
Mediävistik
Universität Duisburg-Essen
Literaturwissenschaft
Universität Münster
Rechtswissenschaften
Universität Leiden
Chinesische Geschichte
Assoziierte Mitglieder
- Prof. Fernando Loffredo (Kunstgeschichte, Stony Brook University)
- Prof. Dr. Heidi Stöckl (Public Health, LMU)
Veranstaltungen
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20 JanFemizid: Historische und aktuelle Perspektiven auf ein überzeitliches Phänomen von GewaltChristina Clemm (Berlin), Prof. Dr. Maren Röger (Leipzig), Prof. Dr. Julia Burkhardt (CAS Research Group/LMU) | Moderation: Barbara Streidl (München)
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21 JanViolence against Women: Diachronic PerspectivesWorkshop organized by Prof. Dr. Julia Burkhardt (CAS Research Group/LMU) and Prof. Dr. Veronika Settele (LMU).
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28 JanLunch Talk: What does it Mean to be Accused out of ‘Hate and Spite’? A History of EmotionsProf. Sara M. Butler, Ph.D. (CAS Research Group, Ohio State) | Chair: Prof. Dr. Julia Burkhardt (CAS Research Group, LMU)
Akademische Koordination
Wissenschaftliche Referentin
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften